Reisemedizinische Beratung Freiburg
Dr. med. Rosemarie Mazzola

Bilharziose (Schistosomiasis)

Die Bilharziose ist eine Erkrankung durch Parasiten, den sog. Schistosomen oder Saugwürmern. Sie wird durch die Larven der Schistosomen, die Zerkarien oder Gabelschwanzlarven verursacht. Die Zerkarien dringen beim Waschen, Schwimmen oder Baden im Süßwasser in die intakte Haut ein und infizieren die Harnblase oder den Darm-Trakt. Spritzwasser genügt zur Infektion.

Infizierte Personen scheiden die Schistosomeneier mit dem Urin oder Stuhl aus. Aus ihnen schlüpfen Larven, die Süßwasserschnecken als Zwischenwirt infizieren und entwickeln sich zu Zerkarien. Diese wiederum verlassen die Schnecken und dringen bei Kontakt durch die intakte Haut des Menschen und infizieren ihn. Eine Übertragung von Mensch zu Mensch ist nicht möglich.

Vorkommen

Die Bilharziose ist in vielen Ländern der Tropen und Subtropen verbreitet. Nach Schätzungen der WHO 2017 sind ca. 220 Millionen Menschen infiziert.

Krankheitsbild

Beim Eindringen der Zarkarien durch die Haut kann es zu einer Hautreaktion, der Zerkarien-dermatitis oder swimmer‘s itch kommen. Einige Wochen nach der Infektion können auch Fieber, Kopf-und Gliederschmerzen und Oberbauchschmerzen mit Übelkeit und Durchfällen, das sog. Katayama-Syndrom, auftreten. Leichte Infektionen sind häufig ohne Symptome; auch bei stärkeren Infektionen können Beschwerden längere Zeit fehlen. Danach kommt es zu Entzündungen der Harnblase (Blasenbilharziose) oder des Darmtrakts (intestinale Bilharziose) mit Beteiligung der Lunge, Leber und des Nervensystems. Die Diagnose erfolgt durch den Ei-Nachweis im Urin oder im Stuhl sowie durch den Nachweis von Antikörpern.
Eine Therapie ist durch antiparasitär wirksame Substanzen möglich.

Prophylaxe

Vermeiden Sie Kontakt mit Süßgewässern (Seen, Flüsse) in Ländern, in denen die Bilharziose vorkommt. Wenn Sie mit Süßwasser in Kontakt gekommen sind, lassen Sie sich nach Rückkehr ärztlich beraten. Das Baden oder Duschen in Hotels oder in Swimming-Pools, die ordnungsgemäß gewartet bzw. desinfiziert werden, ist ohne Gefahr.

Quelle: WHO, Th.Löscher, G.-D. Burchard: Tropenmedizin in Klinik und Praxis