Reisemedizinische Beratung Freiburg
Dr. med. Rosemarie Mazzola

Leishmaniose

Die Leishmaniose ist eine Infektionskrankheit durch verschiedene Arten des Protozoon Leishmania, das durch Sandmücken übertragen wird. Die Leishmanien kommen in allen tropischen und subtropischen Regionen vor. Betroffen ist vor allem die arme Bevölkerung, aber auch Reisende können sich eine Leishmaniose zuziehen. Nach Angaben der WHO sind weltweit etwa 12 Millionen Menschen infiziert. Jährlich treten 700.000 bis eine Million Neuerkrankungen auf und 20.000 – 30.000 Todesfälle.

Übertragung

Die Leishmanien werden durch Sand- oder Schmetterlingsmücken (Phlebotomen) von Hunden, Schafen und anderen Wirbeltieren oder infizierten Menschen auf andere Menschen übertragen. Möglich ist auch eine Übertragung durch infiziertes Blut oder von der Mutter auf das ungeborene Kind.

Krankheitsbild

Es gibt drei verschiedene Formen der Leishmaniose: die kutane Form oder Haut-Leishmaniose, die viszerale Form oder Kala-Azar und die muko-kutane Form oder Schleimhaut-Leishmaniose.

Die kutane Leishmaniose oder Haut-Leishmaniose ist die häufigste Form. Über 95% der Erkrankungen treten auf dem amerikanischen Kontinent, im Mittelmeerraum, im mittleren Osten und in Zentralasien auf. Die Infektion führt zu schmerzlosen chronischen Hautgeschwüren, die lange bestehen und über Monate langsam abheilen können. Es kann jedoch auch zu entstellenden Narben kommen.

Die viszerale Leishmaniose oder Kala-Azar kommt nach Angaben der WHO zu über 90% in Brasilien, Äthiopien, Indien, Kenia, Somalia, dem Süd-Sudan und im Sudan vor. Die Symptome sind Fieberschübe, Gewichtsverlust, Leber- und Milzvergrößerung und Anämie (Blutarmut); die Krankheit verläuft unbehandelt in über 95% tödlich.

Die muko-kutane Leishmaniose oder Schleimhaut-Leishmaniose kommt überwiegend in Südamerika, nach Angaben der WHO in Bolivien, Brasilien, Peru, aber auch in Äthiopien vor. Sie beginnt mit einem Hautgeschwür, befällt dann die Schleimhäute von Nase, Mund und Rachen und führt zur Zerstörung von Haut, Schleimhaut und Knorpel.

Die Therapie richtet sich nach der Form und Schwere der Erkrankung.

Prophylaxe

Eine Impfung gegen Leishmaniose ist nicht möglich. Wichtig ist der optimale Moskitoschutz.

Quelle: WHO fact sheet 14 March 2018