Reisemedizinische Beratung Freiburg
Dr. med. Rosemarie Mazzola

Masern

Die Masern sind ein Viruserkrankung und hoch ansteckend. Sie sind weltweit verbreitet. In den Entwicklungsländern, vor allem in Afrika und Asien, gehören sie zu den 10 häufigsten Infektionskrankheiten und auch der Anteil der tödlichen Verläufe ist hoch. Obwohl eine sichere und kostengünstige Impfung zur Verfügung steht, kam es 2017 weltweit zu 110.000 Todesfällen durch Masern, vor allem bei Kindern unter 5 Jahren. Obwohl es in Deutschland seit 40 Jahren einen gut wirksamen Impfstoff gibt, kommt es jedes Jahr zu Masernausbrüchen und Todesfällen. Häufig wird die Erkrankung fälschlicherweise für harmlos gehalten.

Übertragung

Masern sind sehr ansteckend und werden durch Tröpfcheninfektion (Sprechen, Husten, Niesen) oder durch Kontakt mit infektiösen Sekreten aus Nase oder Rachens übertragen.

Krankheitsbild

Die Inkubationszeit beträgt etwa 8-10 Tage. Die Erkrankung beginnt mit hohem Fieber, Schnupfen, Husten, einer Bindehautentzündung mit Lichtscheu und kalkspritzerartigen Flecken an der Mundschleimhaut (den Koplik‘schen Flecken). Am 3. - 7. Tag tritt ein typisches fleckförmiges Exanthem (Ausschlag) auf, beginnend im Gesicht und hinter den Ohren, das sich über den Körper ausbreitet. Durch die Masernerkrankung kommt es zu einer vorübergehenden Abwehrschwäche, die als Komplikation schwere bakterielle Infektionen begünstigen kann wie eine Mittelohrentzündung oder Lungenentzündung, oder in einem von 1000 Fällen zu einer Gehirnentzündung mit eventuell schweren neurologischen Folgeerscheinungen führen kann. Die Sterblichkeit liegt im Durchschnitt in Deutschland bei einem Todesfall pro 1.000 Masernerkrankte.

Besonders gefürchtet ist die SSPE (Subakute Sklerosierende Pan-Enzephalitis), eine seltene Komplikation. Sie tritt erst 6 - 8 Jahre nach der Erkrankung auf und führt durch eine Zerstörung des Gehirns zum Tod. Eine ursächliche Behandlung der Masern ist nicht möglich.

Prophylaxe

Eine wirksame Prophylaxe der Masern ist durch die aktive Impfung möglich. Der Impfstoff wird als Kombinationsimpfstoff zusammen mit dem Impfstoff gegen Mumps, Röteln und evt. auch Windpocken verabreicht. Nach Empfehlung der Ständigen Impfkommission (STIKO) wird die Impfung im Alter etwa 15 Monaten begonnen. Eine zweimalige Impfung im Kindesalter schützt lebenslang, bei Erwachsenen bereits eine einmalige Impfung.

Quelle: WHO fact sheet, 29 November 2018, RKI – Ratgeber 19.05.2014