Reisemedizinische Beratung Freiburg
Dr. med. Rosemarie Mazzola

Meningokokken-Meningitis

Die Meningokokken-Meningitis ist eine Hirnhautentzündung, die durch das Bakterium Neisseria meningitidis hervorgerufen wird. Sie kommt weltweit vor; am stärksten betroffen ist der afrikanischen Meningitisgürtel in der Sub-Sahara Afrikas. Es ist eine schwerwiegende Erkrankung, die unbehandelt in ca. 50% zum Tod führt. Bei Pilgerreisen zu Hadsch und Umra wird eine Impfung vom Reiseland deshalb vorgeschrieben.

Erreger und Übertragung

Die Meningokokken sind gramnegative Bakterien, von denen 12 Serogruppen unterschieden werden können (A, B, C, X, Y, Z, E, W, H, I, K, L), von denen sechs Serogruppen (A, B, C, W, X, Y) Epidemien auslösen können und weltweit unterschiedlich vorkommen. Sie treten in großen und kleineren Epidemien auf, in Industrienationen - zum Teil auch als Folge der Impfung - oft nur noch als Einzelerkrankungen oder kleinen Anhäufungen. Auch weltweit ist das Ausmaß der Epidemien durch Impfkampagnen zurückgegangen.

Die Meningokokken besiedeln den Nasen-Rachen-Raum und werden daher durch Tröpfcheninfektion bei engerem Kontakt der Menschen übertragen. Besonders gefährdet sind Kleinkinder und Jugendliche/junge Erwachsene.

Krankheitsbild

Die Inkubationszeit beträgt etwa 3-4 (2-10) Tage. 2/3 der Infektionen verlaufen als Meningitis (Hirnhautentzündung) mit Kopfschmerzen, Fieber, Schüttelfrost, Schwindel und schwerstem Krankheitsgefühl sowie Erbrechen und Nackensteifigkeit. Es können Koma, Krampfanfälle oder Hirnnervenlähmungen auftreten.

In einem Drittel der Erkrankungsfälle kommt es innerhalb weniger Stunden zu einem schweren und lebensbedrohenden Krankheitsbild mit Blutungen in Haut, septischem Verlauf mit Eindringen der Bakterien in die Blutbahn und Organversagen.

Prophylaxe

Besteht der Verdacht einer Erkrankung, ist eine sofortige Antibiotikatherapie erforderlich. Auch bei Kontakt mit einer erkrankten Person kann vorbeugend eine Antibiotikagabe durchgeführt werden. Eine Prophylaxe der Meningokokken ist durch die aktive Impfung möglich. Je nachdem, welche Serogruppen im jeweiligen Land vorkommen, gibt es hierzu unterschiedliche Impfstoffe und unterschiedliche Impfempfehlungen.

Quelle: WHO fact sheet, 19 February 2018, RKI – Ratgeber 01.11.2018