Reisemedizinische Beratung Freiburg
Dr. med. Rosemarie Mazzola

Pertussis (Keuchhusten)

Keuchhusten ist eine bakterielle Erkrankung, verursacht vor allem durch das Bakterium Bordetella pertussis. Es bildet eine Vielzahl von Toxinen (Gifte), die die Schleimhaut der Atemwege schädigt. Durch Keuchhusten werden vor allem Säuglinge und Kleinkinder gefährdet. Die Erkrankung kommt weltweit und ganzjährig vor, verstärkt in den Herbst-und Wintermonaten. Trotz hoher Impfquoten bei den jüngeren Kindern treten immer wieder Erkrankungswellen auf.

Übertragung

Keuchhusten ist hoch ansteckend. Das Bakterium Bordetella pertussis wird durch Tröpfcheninfektion von Mensch zu Mensch übertragen, durch Husten, Niesen oder Sprechen. Der Mensch ist das einzige Reservoir. Bordetella parapertussis, das eine etwas mildere Erkrankungsform auslöst, kann auch bei Schafen vorkommen. Die Infektion wird häufig durch Jugendliche und Erwachsene auf Säuglinge übertragen, die dadurch hoch gefährdet sind.

Krankheitsbild

Die Inkubationszeit dauert im Mittel 9-10 Tage. Die Erkrankung verläuft typischerweise in drei Stadien, einem Stadium catarrhale mit grippalen Beschwerden, einem Stadium convulsivum mit den typischen Hustenanfällen und danach einem Stadium decrementi, in dem der Husten allmählich abklingt. Besonders bei Säuglingen und Kleinkindern ist das Stadium convulsivum gefährlich: es dauert 4-6 Wochen, mit anfallsweise auftretenden Hustenanfällen (Stakkatohusten), ziehender Einatmung und Atemnot. Der Schleim ist zäh, glasig und wird nur schwer heraus gewürgt, oft mit anschließendem Erbrechen. Es kann zu Atemstillständen, Krampfanfällen, Blutungen ins Gehirn und neurologischen Komplikationen kommen.

Bei Jugendlichen und Erwachsenen verläuft der Keuchhusten dagegen oft als lang anhaltender, hartnäckiger Husten.

Eine frühzeitige antibiotische Therapie kann den Verlauf der Erkrankung abschwächen.

Prophylaxe

Als Prophylaxe des Keuchhustens ist eine aktive Impfung möglich. Der Impfstoff wird als Kombinationsimpfstoff zusammen mit dem Impfstoff gegen Tetanus, Diphtherie, Hib und ggf. auch Poliomyelitis verabreicht. Nach Empfehlung der Ständigen Impfkommission (STIKO) wird die Impfung im Alter von 2 Monaten begonnen. Der Schutz ist jedoch nicht anhaltend und muss daher aufgefrischt werden.

Quelle: RKI – Ratgeber 27.11.2017