Reisemedizinische Beratung Freiburg
Dr. med. Rosemarie Mazzola

Madagaskar: Zunahme der Malaria

In Madagaskar steigen die Malariaerkrankungen nach Angaben des UN-Büros für die Koordination humanitärer Angelegenheiten (OCHA) im Vergleich zum Vorjahr 2019 stark an. Nach Angaben der WHO ist der starke Anstieg der Malariaerkrankungen möglicherweise eine Folge der SARS-CoV-2-Pandemie, da die Verteilung von Insektizid-getränkten Moskitonetzen und der Zugang zu Gesundheitseinrichtungen und Malariamedikamenten erschwert ist. Seit Beginn des Jahres ist im Vergleich zum Jahr 2019 nach Angaben der Behörden die Zahl der Malariaerkrankungen von ca. 402 000 Erkrankungen auf ca. 663 000 Erkrankungen angestiegen. In diesem Jahr werden bereits knapp 400 Todesfälle gemeldet.

Die WHO warnt davor, dass als Folge der Beschränkungen durch die SARS-CoV-2-Pandemie auch in Afrika südlich der Sahara die Malariaerkrankungen und Malariatodesfälle drastisch ansteigen könnten. Bei Reisenden betrifft diese Tatsache derzeit vor allem Expatriats, die in diesen Ländern leben. Sofern Reisen möglich sind und sein werden, sind natürlich auch Reisende betroffen.

Malaria wird durch den Stich weiblicher, dämmerungs- und nachtaktiver Moskitos übertragen. Nach einer Inkubationszeit von mindestens 6 Tagen führt die Infektion zu grippeähnlichen Symptomen, Fieber über 37,5°C, Schüttelfrost, Krankheitsgefühl, Kopf- und Gliederschmerzen, Übelkeit, Erbrechen und Durchfälle. Zu Beginn der Erkrankung verläuft die Erkrankung ohne typisches Beschwerdebild. Die Erkrankung kann sehr rasch schwer, auch tödlich verlaufen. Die grippeähnlichen Symptome können ohne ärztliche Untersuchung nicht von einer COVID-19-Erkrankung unterschieden werden. Im Fall einer Erkrankung muss sofort ärztliche Hilfe in Anspruch genommen werden.

Die Vorbeugung gegen Malaria ist daher extrem wichtig und besteht in einem konsequenten Moskitoschutz sowie ggf. in der vorbeugenden Einnahme eines Malariamedikaments.

Stand: 20. Juli 2020

Quelle: safetravel.ch Update 20-07-2020